Saal Digital Fotobuch – ein Bericht
Als mich Saal Digital vor einigen Wochen fragte, ob ich eines ihrer Produkte testen möchte, musste ich nicht lange überlegen. Ich war bisher eher bei Whitewall unterwegs. Finde, die Mädels und Jungs machen so einiges richtig. Aber ich schau mir natürlich auch gerne neue Partner an und von Saal Digital hatte ich nur gehört. Da kam die Anfrage gerade recht.
Ich hatte also die Gelegenheit, das Saal Digital Fotobuch zu testen. Ich mag klassische Fotobücher eigentlich nicht so, ich hab viel zu viele schlechte, meist quadratische Hochzeitsbücher gesehen. Für mich ist das zudem ein Test für mein geplantes Coffeetable Book. Deshalb hab ich mich für ein klassisches Hochformat entschieden.
Natürlich hab ich das Ganze wieder ewig liegen lassen und dann am letzten möglichen Tag doch noch zusammengebaut. Deshalb musste ich mir auch die App schnell draufschaffen. Die braucht man nicht zwingend, um das Layout des Buches zu gestalten, es gibt auch eine browserbasierte Lösung, wie man sie von einigen Konkurrenten kennt. Für echte Profis gibt es zudem die Möglicheit, ein fertiges PDF hochzuladen.
Die Usability der App ist in Ordnung, hier in da könnte es etwas intuitiver zugehen. Im Großen und Ganzen versteht man aber schnell, wie alles funktioniert.
Die Software bietet die Möglichkeit, das Buch entweder über vorgefertigte Templates zu gestalten, diese nur als Basis zu nutzen und komplett anzupassen, oder aber alles von Grund auf selbst zu gestalten. Ich hab mich für die mittlere Variante entschieden, weil mich die Qualität der Vorlagen interessierte. Und dazu muss man sagen, dass hier kaum ein Wunsch offen bleibt. Für nahezu alle nur erdenklichen Formate und Bildzusammenstellungen gibt es ein Template, zudem kann man sich alles aus verschiedenen Themensammlungen individuell zusammenstellen. Das erspart extrem viel Zeit und Nerven – und am Ende fehlt es dennoch nicht an Individualität. Ich bin da ja berufsbedingt vorgeschädigt und hab mich im Layout ordentlich ausgelebt. Wenn man mal drin ist, kommen aber sicher auch Nicht-Gestaltern zunehmend mehr und mehr Ideen, wie man das Layout noch spannender gestalten kann.
Immer wieder kann man sich eine Vorschau ansehen wie alles am Ende wirkt. Das hilft sehr, insbesondere was Reihenfolge und Themenzusammenstellung betrifft.
Ins Bild können Texte eingespiegelt werden. Es gibt eine kleine Auswahl von Schriften, hier würde ich mir eine Integration von Google Fonts wünschen.
Das Buchcover lässt sich ebenfalls vollflächig und umlaufend als Bild gestalten. Bei wachsender Seitenanzahl und damit breiter werdendem Buchrücken korrigiert die App das automatisch. Sehr schön! Maximale Seitenanzahl sind übrigens 120. Das liegt daran, dass die Seiten auf echtem Fotopapier entwickelt werden und das Buch irgendwann einfach zu dick wird.
Hat man alles fertig gestaltet, lädt die App alle Daten auf den Server und prüft, ob alles passt. Dann heißt es warten. Allerdings nicht sonderlich lange, denn Saal Digital ist rasend schnell. Ich habe mein Buch in einer Sonntag Nacht hochgeladen, am Montag gegen Mittag kam bereits die Versandmitteilung und am Dienstag war es da. Ganz ohne Expressversand oder ähnliches. Wie das geht, weiß ich nicht. Anzunehmen ist auch, dass man sich bei mir aufgrund des Testes besonders angestrengt hat. Aber selbst, wenn es einen Tag länger dauert, ist das unfassbar schnell.
Kommen wir zum eigentlich Wichtigsten: der Qualität des Buches.
Für den Einband habe ich eine glänzende Oberfläche, für die Innenseiten der Fotos ein seidenmattes Echt-Fotopapier (Fujicolor Crystal Archive Papier) gewählt. Weil ich Spiegelungen auf Bildern nicht mag und weil das Buch viele Menschen in die Hand nehmen. Da kann ich keine empfindliche Oberfläche gebrauchen. Besonders zu erwähnen ist die Panoramabindung. Sie ermöglicht ein fast nahtloses Bild über zwei Seiten. Das ist schon sehr beeindruckend – und lässt sich im Layout des Buches auch ziemlich gut einsetzen.
Zur Bildqualität bei Saal Digital finde ich nur ein Wort: umwerfend! Da ich in der Regel vor allem digital, also online veröffentliche, bin ich über echte Abzüge immer wieder überrascht. Ich kann jedem Fotografen nur empfehlen, das von Zeit zu Zeit zu machen. Die Bilder haben eine völlig andere, weil bessere Brillanz, Schärfe, Intensität und Wirkung.
Für alle, die vornehmlich digital unterwegs sind, bietet Saal Digital das Fotobuch als kleines Gimmick auch als Webalbum an, das man in seine Website ganz einfach einbinden kann.
Und zu guter Letzt kann man es auch als PDF herunterladen. Zwar nur in niedriger Qualität, vermutlich, damit man es nicht woanders entwickeln lässt. Allerdings lässt es sich so gut archivieren.
Alles in allem ist das Saal Digital Buch also eine sehr gute Wahl für alle, die Wert auf höchste Qualität und schnelle Bearbeitung legen. Ganz billig ist der Spaß zwar nicht, in der voll bestückten Version werden um die 100 Euro fällig. Aus meiner Sicht sind die aber bestens angelegt.